XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_505"; fcs:x-context: baedeker.3; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_505"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.014S PT0.038S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.3_505</phrase></query>)];
1 - 1

338 51. Route.PASOEROEAN. den merkwürdigsten vulkanischen Bildungen der Erde und wird gern mit
den Ringgebirgen des Mondes verglichen. Die Bewohner der oberen Ab-
hänge
, Tenggeresen genannt, sind Nachkommen der vor dem Islam (S. 307)
in die Wildnis geflüchteten Bevölkerung, die ihre hinduistisch-volkstüm-
liche
Religion bewahrt hat und das unterirdische Feuer des Bromo
(S. 340; Brahma?) verehrt. Ihre auf den Bergrippen verstreuten Dörfer
(Kampongs) sind durch gute Pfade (vielfach Treppenstege aus Bambus-
knütteln
) verbunden. Die Häuser sind fensterlos und mit der offenen
Tür stets dem Krater zugewendet. Der natürliche Wald ist auf weiten
Strecken gerodet und dem Feldbau gewichen, dessen Erzeugnisse, meist
europäische Gemüse, im Tiefland Absatz finden. Die einheimische Flora,
Wolfsmilch, Rhododendron, Edelweiß, Veilchen, Erdbeeren usw., ähnelt
der mitteleuropäischen. Die als Brennholz angepflanzten Kasuarinen, hier
Tjemara genannt, erinnern an Australien.

Von Soerabaja bis Pasoeroean, 63km: Staatsbahn (Oosterlijn
nach Proboliuggo, Panaroekan usw.), Frühschnellzug in St., für 2 fl. 75,
2 fl. 5 cts. Von da nach Tosari, 44km: entweder Motoromnibus, für 15,
hin und zurück 25 fl. die Person, einschl. 60kg Freigepäck; oder zwei-
spänniger
Wagen in St. bis Poespo, für fl., und von da Reitpferd
in 3 St. bis Tosari, für 2 fl. (Lastpferd, Pikoelpaard 1 fl.), auf Wunsch
auch Tragsessel (Tandoe; sitzend mit 6 Trägern fl., liegend 8 Träger
fl.; die Kulis erbitten unterwegs mit dem Wort makan ein Trink-
geld
). Ratsam ist sich von Soerabaja aus telegraphisch anzumelden,
namentlich in den Monaten September und Oktober, wo Tosari häufig
ganz besetzt ist. Kleidung: europäischer Sommeranzug; um die Mittags-
zeit
kann auch ein Tropenanzug angenehm sein.

Die Eisenbahn führt in 1-2km Entfernung vom Meere an der
Küste entlang. 26km Sidhoardjo, wo die S. 336 gen. Zweigbahn
von Tarik einmündet. Jenseit (35km) Porrong über den breiten
Brantaskanal. Die hufeisenförmigen weißen Mäuerchen, die man
an den Rasenabhängen bemerkt, sind chinesische Gräber. Rechts
werden der schöne Vulkan Penanggoengan (1652m) und der
mächtige Ardjoeno (3343m) sichtbar; durch ein tiefes Tal von ihm
getrennt, in der Ferne das Massiv des Tenggergebirges und der stets
tätige Semeroe. 47km Bangilj Knotenpunkt für die S. 336 gen.
Eisenbahn von Kepandjen über Malang und Lawang (vgl. S. 341).

63km Pasoeroean, Hauptstadt einer Residentschaft, mit
35000 Einwohnern. Auf Vorausbestellung wartet der Agent des
Tosarihotels bei Ankunft des Zuges und sorgt für die Weiter-
beförderung
(s. oben). Unweit des Bahnhofs das Hot. Morbeck, mit
Restaurant, wo man frühstücken mag.

Die Fahrt geht auf der ebenen, von Tamarinden beschatteten
Landstraße südl. bis Badjangan, dann südöstl. bis Gondong Wetan
und wieder südl. bis (17km) Pasrepan, am Fuß des Gebirges.
Wagenreisende haben hier kurzen Aufenthalt für den Pferdewechsel.
Der anfangs sanfte Anstieg wird allmählich steiler. Die Wagen
erreichen mühsam ihr Endziel

Poespo (spr. puspo), bei dem gleichnamigen Sanatorium (640m),
Akklimatisationsstation von Tosari, die unter derselben Verwaltung
steht. Von hier steigt der Weg auf einer der vom Tenggerkrater
radial herabziehenden Bergrippen, anfangs durch Wald, dann durch
die Kartoffel-, Mais-, Zwiebel-, Kohlfelder der Tenggeresen. Oben